Wasserwerk TWA Tambach

Das Wasserwerk bzw. die TWA (TrinkWasserAufbereitungsanlage) Tambach-Dietharz war und ist Teil eines der ersten Fernwasserversorgungssysteme in Thüringen. Erbaut mit der Entstehung der nahen Talsperre um 1906 und erweitert in den 30er-Jahren diente sie fast ein Jahrhundert lang zur Aufbereitung von Talsperrenwasser aber auch von Quellwasser aus dem Mittelwassergrund. Mit diesem Wasser wurde im Wesentlichen die Stadt Gotha und Anrainergemeinden an der Transportleitung, die über den Hirzberg und Emleben nach Gotha verlief, versorgt. Mitte 2003 wurde die Rohwasseraufbereitung von Talsperrenwasser durch den Zweckverband eingestellt. Seitdem wird nur noch wie eh und je Quellwasser aus dem Mittelwassergrund – bis zu 2700 m³ täglich - aufbereitet.

Unser Rohwasser aus dem Herzen des Thüringer Waldes hat schon eine sehr gute Qualität. Es ist nährstoff- und mineralienarm sowie sehr weich. Daher  besteht ein wesentlicher Schwerpunkt der Aufbereitung  in der  Entsäuerung des Rohwassers. Das Wasser wird dabei über 3 offene Schnellfilter (3*40 m³), gefüllt mit Juraperle, einem natürlichem Calciumcarbonatgestein, geschickt und reagiert: das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht stellt sich ein, das Reinwasser wirkt nicht mehr korrosiv. Zugleich werden Schwebstoffe zurückgehalten. Die Filter müssen ca. alle 3 Tage mit Klarwasser gespült werden. Die abschließende Desinfektion des Trinkwassers wird mit Hilfe von Chlordioxid durchgeführt, welches für eine Langzeitwirkung im Netz ideal ist. Das aufbereitete Wasser wird in einer insgesamt 1000 m³ großen Reinwasserkammer zwischengespeichert.

Über das erneuerte Pumpwerk zu Fuße der TWA erfolgt die Abgabe ins Versorgungsnetz der Stadt Tambach-Dietharz einerseits und in Richtung Gotha (über den Hirzberg) andererseits. Die Druckregelung erfolgt mit Hilfe einer komplexen Steuerungstechnik.

Alle Prozesse im Wasserwerk werden fernwirktechnisch erfasst. Bei einer Störung, beispielsweise an einer Pumpe, oder einem unerlaubten Zutritt zur Anlage, erfolgt automatisch eine detaillierte Störmeldung an die Zentrale und den verantwortlichen Mitarbeiter. Trotzdem gilt bei aller Technik: Die Anlage wird regelmäßig auch persönlich in Augenschein genommen und alle Prozesse nochmals kontrolliert. Somit können wir Ihnen jederzeit eine gute und sichere Wasserversorgung gewährleisten.