Trinkwassernetz

Das aufbereitete und eingespeiste Trinkwasser verteilen wir über ein Versorgungsnetz von über 660 km Länge (ohne Hausanschlussleitungen). Einen Überblick finden Sie hier:

Im Netz integriert finden sich für die Betreibung erforderliche Armaturen, Mess- und Regelventile, Wasserzählerschächte, Speicheranlagen (Hochbehälter) und Pumpwerke.

Transportleitungen dienen dem überörtlichen Transport oder der Zuspeisung von Trinkwasser, zum Beispiel: die Trinkwasserleitungen zwischen dem Wasserwerk Tambach-Dietharz und der Stadt Gotha. Versorgungsleitungen zweigen von diesen Leitungen ab und dienen in der Regel nur der innerörtlichen Versorgung. Beide machen ca. 80 % des Gesamtbestandes an Leitungen aus.  

Das Versorgungsnetz ist historisch bedingt teilweise schon sehr alt. Es setzt sich im Wesentlichen aus Guss-, Asbestzement-, Stahl- und Kunststoffleitungen, vorwiegend in Dimensionen bis zu einem Durchmesser von 250 mm (DN 250), zusammen:

  • 1870 bis 1950: insbesondere Quellleitungen, Transport- und Versorgungsleitungen aus Grauguss (50 %) nach/in Gotha sowie in Waltershausen;
  • 1950 bis 1990: insbesondere Transport- und Versorgungsleitungen zur Erschließung der Landgemeinden und Erweiterung des vorhandenen Netzes insbesondere aus Asbestzement (20 %) und Stahl (10 %), vereinzelt Guss, Kunststoff, Stahlbeton;
  • Seit 1990: insbesondere Neuerschließungen von Wohn- und Gewerbegebieten und Leitungserneuerungen aus Duktilem Guss (GGG) und Kunststoff (PE)

Der Anteil an neuen Werkstoffen wie Kunststoff ist somit noch vergleichsweise gering. Aufgrund der Alters- und Materialstruktur sowie deren Qualität zu DDR-Zeiten stiegen auch die Rohrleitungsverluste bis 1990 stark an. Oberste Priorität hatte die Aufrechterhaltung der Versorgung. Und nicht jeder Schaden führte zu spektakulären Brüchen und Rissen, die das Versorgungsgebiet stilllegte. Viele (kleine) Schäden blieben daher lange Zeit unerkannt unter der Erdoberfläche versteckt.

Mit modernster Ortungstechnik haben wir seitdem durchschnittlich ca. 180 Rohrschäden jährlich lokalisiert und repariert und somit unser Trinkwassernetz Stück für Stück nicht nur dichter bekommen, sondern auch durch viele andere betriebstechnische Maßnahmen optimiert. Dieses geschieht für Sie als Kunden heute zum großen Teil fast unbemerkt und ohne größere Versorgungseinschränkungen. Die Wasserverluste sind von teilweise über 50 % (!) bis heute auf unter 15 % reduziert worden.

Zur Erfassung und Kontrolle unserer Drücke und Durchflussmengen zwecks Sicherstellung der Wasserversorgung haben wir ein umfangreiches Netzwerk an Kontroll-, Mengenmess- und Steuerungseinrichtungen wie z.B. Wasserzählerschächte und Messstellen im Versorgungsnetz installiert. Auch 12 meist kleinere Pumpwerke bzw. Druckerhöhungsanlagen (DEA) werden durch den Zweckverband betrieben.

Die regelmäßige Wartung und Instandhaltung des Rohrnetzes nach dem technischen Regelwerk geschieht durch unsere qualifizierten Mitarbeiter in den Meisterbereichen mit Sitz in Gotha und Waltershausen. Zu ihren Aufgaben gehört beispielsweise die Wasserverlustsuche im Rohrnetz, die Wasserzählerablesung und –wechslung, die Schadensreparatur von Leitungen, die Leitungsspülung von Endsträngen, die Netzüberwachung und Anlagensteuerung, die Reparatur und Neuverlegung von Hausanschluss-leitungen, die Reinigung von Hochbehältern oder die Wartung von Armaturen wie z.B. Schieber, Ventile oder Hydranten.

 

Übrigens: Was sagen Ihnen eigentlich die vielen Schilder, z.B. das blaue Schieberschild (s. Abb. 14) ? Ganz einfach: Blau ist die Farbe des Wassers, das „S“ die Abkürzung für Schieber, die Zahl rechts daneben ist der Leitungsdurchmesser, die Zahlen darunter am „T“ geben die Entfernungen vom Schild zum Schieber an, im Beispiel sind das 1,1 m links und 3,3 m in Längsrichtung vom Schildstandort entfernt. Das rot umrandete Schild kennzeichnet durch das „H“ einen Hydranten an einer Leitung in DN 80 in 6,7 m Entfernung. Alles klar ? Ähnliche Symbole und Hinweise finden Sie beispielsweise auch an Hausanschlüssen oder Entleerungen.