Stadt Gotha und Umland

Für das Versorgungssystem Gotha – Stadt, heutzutage aber auch vieler umliegender Gemeinden (s. Versorgungsschema), hatte das Behälterzusammenspiel zwischen Tambach-Dietharz, dem Hochbehälter Hirzberg (bei Georgenthal) und denen auf dem Galberg (bei Gotha) eine elementare Bedeutung. Bereits seit 1873/1884 wurden diese Anlagen Teil des Systems der ersten Thüringer „Fernwasserleitung“ von Tambach-Dietharz bis zur Stadt Gotha. Durch die zunehmende Industrialisierung und den Bevölkerungszuwachs mussten im Laufe der Jahre die Durchleitungs-, Aufbereitungs- und Speicherkapazitäten durch neue und größere Verbindungsleitungen bis DN 500, die sich z.T. heute noch in Betrieb befinden, durch Erweiterung der Wassergewinnung und den Bau weiterer Hochbehälter am Galberg zur Absicherung des steigenden Wasserbedarfes stetig erweitert werden.

Der ehemalige Hochbehälter Hirzberg wurde mittlerweile durch ein ausgefeiltes Mess- und Druckregelsystem ersetzt, d.h. moderne Regelarmaturen sorgen dafür, dass die verschiedenen, ankommenden Trinkwasser miteinander vermischt und mit einem gleichbleibenden und ausreichenden Druck in das nachgelagerte Transportsystem wieder abgegeben werden.

Hier am Standort wird das eigene Quellwasser aus Tambach-Dietharz und das fremde Talsperrenwasser (sog. Fernwasser) aus Luisenthal vermischt. Das ist gut möglich, weil die chemischen Eigenschaften sich hierzu perfekt eignen. Es werden täglich bis zu 10.000 m³ Trinkwasser hierüber weitergeleitet.

Somit behält der Hirzberg seine besondere Bedeutung als zentraler Verteilerknoten im Versorgungssystem des Wasser- und Abwasserzweckverbandes Gotha und Landkreisgemeinden. Der Weitertransport in Richtung Gotha erfolgt über 3 größere Leitungssysteme, davon führt eine Leitung (DN 500) seit 1969 direkt zum Hochbehälter Galberg. Die alte Contileitung, ursprünglich zur Versorgung der Brauerei Gotha errichtet, wird derzeit in Umsetzung des Rahmenkonzeptes zur Stabilisierung des Netzes in DN 400 in mehreren Teilabschnitten erneuert. Auch die Stadt Waltershausen erhält Teile ihres Trinkwassers über diesen Punkt.

 

Heutzutage steht auf dem Galberg insgesamt eine Speicherkapazität von ca. 8.000 m³ zur Verfügung.  Die Hochbehälterreihe auf dem Galberg setzt sich historisch bedingt (s.o.) aus zwei kleinen Behältern zu 1.200 m³ und 1.700 m³ und einem großen 5.100 m³-Rundbehälter zusammen. Nach langjährigen Sanierungsarbeiten erstrahlen sie heute auch von außen wieder in neuem Glanz. Von hier aus sowie dem vorgelagerten Netz erfolgt die Weiterverteilung in die Stadt Gotha (Nord/Ost) sowie in Richtung der Nesse- und Hörsel-Gemeinden im Westen und Norden des Verbandsgebietes. Als weiteres Standbein für die Absicherung der Versorgung der Stadt Gotha (Gewerbegebiete, OT Siebleben, Zentrum) dienen die Hochbehälter (10.000 m³) der Thüringer Fernwasserversorgung auf dem Seeberg.

Die Stadt Gotha ist mit mehr als 200 km Leitungslänge und mehr als 60 % des gesamten Trinkwasserverbrauches der versorgungsintensivste Schwerpunkt des Zweckverbandes.

 

 

Abgeschnitten hiervon ist die autarke Versorgung von Gräfenhain und OT Nauendorf der Gemeinde Georgenthal mit Thüringer Fernwasser über einen Direktanschluss in Höhe Ohrdruf. Damit ging 2003 auch die Ära einer langjährigen Versorgung über eigene Quellen und Tiefbohrungen zu Ende ...